Tennis Mental Tipps - Rituale

Vor dem Match den Sandplatz küssen, vor dem Service den Ball 5x aufprellen lassen, Trinkflaschen mit dem Etikett zum Platz gedreht, Spiel ohne Unterhose oder am Abend vorher Lamm und Teletubbis. Rituale finden sich auf der Profitour seit jeher. Unfug sagen die einen, notwendig für den Sieg sagen die anderen. 

Ich persönlich habe durchaus auch meine Ticks. Und dass schon seit Kindheit an. Ein gutes Beispiel wäre wohl das tragen der Andy Roddick Kappe (alte blaue Kappe, die ich mal geschenkt bekam). Die trug ich nicht nur im Sommer draußen, sondern als Glückbringer auch bei Hallenturnieren. Sie gab mir einfach die Sicherheit, mit meinem Idol an der Seite zu spielen. Als ich dann ein eher einfaches Turnier verlor und meine Mutter meinte, eine Kappe in der Halle passt nicht, legte ich sie schließlich ab.
Doch wie sieht es tatsächlich aus mit diesem Hokuspokus? Bringt es dem Tennisspieler tatsächlich etwas?

Schauen wir uns das doch mal an:

 

#1 - Was Spieler sagen

"Es ist mein Weg, um mich in einem Spiel zu positionieren, die Dinge um mich herum so zu ordnen, wie ich meinem Kopf gern sortiert hätte.", sagt Nadal. 

 

"Wenn die Flaschen parallelneben mir stehen, dann gibt mir diese Form Sicherheit." Andrea Petkovic

 

"Die Psychologie ist ein taktisches Element. Man beruhigt sich selbst und kann dazu noch den Gegner verunsichern." John McEnroe

 

#2 - Was Psychologen, Sportwissenschaftler und Mentaltrainer sagen

"Wenn ein Handlungsablauf für Gelingen oder Misslingen verantwortlich gemacht wird, fehlt es dem Spieler an Eigenverantwortung und womöglich an Selbstbewusstsein" Mentalcoach Thomas Baschab.

 

"Fest verankerte und für einen selber positiv assoziierten Rituale können effektiv helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und störende äußere Einflüsse auszublenden." Sportwissenschaftler Karsten Schmidt-Garve.

 

"Sie können positiv sein. Wenn Spieler tatsächlich daran glauben, dass sie funktionieren, können sie sehr effektiv sein und die Leistung erhöhen. Das Problem ist, wenn es außer Kontrolle gerät und die Spieler anfangen zu glauben, dass ihr Spiel zerstört wird, wenn sie nicht einer bestimmten Routine folgen." Sportpsychologe Ken Way.

 

#3 - Fazit

Als konzentrationsförderndes Ritual kann es sogar dem Hobbyspieler helfen. Das beginnt bereits beim Warm Up. Das Ritual sollte allerdings auch tatsächlich nur der Konzentration förderlich sein, nicht zur Zuschauerunterhaltung. Ich z.B. lass den Ball bei meinem Aufschlag immer 4x aufkommen und gehe dabei gedanklich die Aufschlagtechnik durch "Ball hoch werfen, Arm gestreckt lassen, Trophy Position, Peitsche..". 

Bei Retourn dagegen wird auf den linken Oberschenkel geklopft, um eine "jetzt geht es los Haltung" zu erzeugen. Diese Ticks werden auch beim Training beibehalten und geben so einen Mental Fix Punkt zur Konzentration und "Heraufbeschwörung" der besten Leistung. Probiere es ruhig mal selber aus.

 

#4 - Und DU?

Hast Du bereits Rituale fest eingebaut? Wie helfen Sie Dir beim Spiel? Schreib es gerne in die Kommentare.

 

Wie Dir das Warm Up bereits helfen kann, erfährst Du hier. [Blog Artikel - Warm Up Aber Richtig]

 

Grüße aus dem Tennis Office

Deine Anna

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