Selbstzweifel? - Mental Tipps Tennis

Wochenlang auf Höchstform trainiert, dann endlich beginnt das Turnier, das Einspielen klappt wunderbar doch dann...Kehrtwende, nichts will mehr klappen und Du quälst Dich voller Selbstzweifel durch die Punkte. Was kann man da tun?

 

#1 - Woher kommen Selbstzweifel? Ursachenfindung

"Im Training spiele ich besser als im Match". Eine Aussage, die man oft hört und sicher auch was Wahres anhaftet. Aber wieso? Wieso schöpfen so viele gute Spieler ihr Potenzial im Match nicht voll aus und gewinnen, wo sie doch klar besser sind bzw. sein sollten? Man könnte meinen "Hier trennt sich Spreu von Weizen" aber so ganz stimme ich dem nicht zu. 

 

Bei dem Selbstzweifler ist im Unterbewussten einfach die Neuro-Programmierung auf "Ich schaffe das nicht" geschaltet. Dies passiert auf Grund von Erfahrungswerten die Unterbewusst sprechen wie: "Bei dem Turnier habe ich noch nie gewonnen", "Gegen den verlier ich sowieso, der steht ja in der Rangliste weiter oben/trainiert öfter", "ich habe gar nicht wirklich trainiert, da kann ich nicht gewinnen"

oder auch auf Grund von Fehlinformationen wie "Umgang mit Mondbällen", "Umgang mit älterem/jüngerem Gegner" und und und.

Ist man nun Unterbewusst schon gehemmt wirkt sich das auch auf den Körper aus. In extrem Fällen führt es zur Lähmung, im Sport zu verkrampften Muskeln und einer "Angsthaltung". 

Das kann auch mitten im Matchpassieren, wenn dem Gegner plötzlich ein super Winner gelingt und dann das Spiel dreht, obwohl Du schon weit vorne lagst. Deine unterbewusste Angst schaltet sich frei und ist auf einmal ganz bewusst da.

 

 

#2 - Wie damit umgehen?

Nun hat man dieses Problem. Aber wie geht man damit um und was kann man überhaupt tun, um weniger Selbstzweifel im Match zu haben?

Zum einen ist der erste Punkt, sich seiner "Auslöser" bewusst zu werden. Dazu gibt es diverse Methoden und Therapieansätze von "Wie reagiert eine Person auf ein bestimmtes Wort" zu "NLP-Therapien" und "Sporthypnose". Das Bewusstmachen seiner eigenen Ängste "Die Paula S. ist mein absoluter Angstgegner, weil.." sind essenziel für eine Besserung. Du kannst Deine Ängste alleine herausfinden oder Dir Hilfe bei einem Sportpsychologen suchen. Bei Letzterem wirst Du mindestens 4 Sitzungen brauchen, um erste Erfolge zu erzielen. Aber beide Varianten sind ein ständiger Prozess.

 

Möchtest Du alleine die Sache angehen, nimm Dir auf jeden Fall genug Zeit und suche Dir einen ruhigen Ort. Nun entspannt durchatmen und ganz wichtig: Sei ehrlich zu dir selber!

 

Schritt 1:

Schreibe Deine Gedanken erstmal auf und überlege, was ist in dem Moment passiert, als die Muskeln verkrampften? Was vor unmittelbar bevor du die Kontrolle im Match verloren hast? 

- Hat ein Zuschauer reingesprochen?

- Hat es laut geknallt?

- Hat Dein Gegner einen super Ball gespielt?

- Hast Du einen unglaublich, blöden Fehler gemacht?

 

Schritt 2:

Überlege nun, wieso Du so reagiert hast.

- Angst vor dem verlieren?

- genervt vom Zuschauer?

- Ärger über sich selbst?

 

Schritt 3:

Nun versuche eine Lösung zu finden, um die Ursache zu bekämpfen, bzw. dich zu stärken und wieder Herr/Frau deines Körpers zu sein.

- Zuschauer ausblenden

- anstelle von Ärger über sich selbst, dich motivieren es besser zu machen

- den Gegner durchaus den guten Ball anerkennen

 

Schritt 4:

Visualisiere Dein Zeil, bevor du auf den Platz gehst und halte das ganze Match über daran fest. Willst du gewinnen? Willst du dein bestes Tennis spielen? Willst Du weniger Doppelfehler und unforced Errors machen? Willst Du den Ball 100 mal zurück spielen? 

Studien ergaben eine 17% Leistungssteigerung, wenn das Ziel visualisiert wurde

Z.B. bei Rückhandproblemen: Stelle Dir vor, wie Du die korrekte Rückhand spielst, wie Du ausholst, deine Muskeln spannen und entspannen, wie du den Ball triffst.

 

 

#3 - Übungen für Training und Zu Hause

Es gibt weitere kleine Übungen, die man im Alltag machen kann, um sein festgesetztes Unterbewusstes neu zu programmieren. 

Z.B.:

- Schreibe auf ein Blatt jeden Tag 100x "Ich bin ein Gewinner, ich verdiene es zu gewinnen"

- Oder sage es jeden morgen und jeden Abend in den Spiegel zu Dir

- Dein Mantra hängt von deinem Problem ab, wenn du Angst hast, sage dir "Ich habe keine Angst, ich bin gut, ich kann das"

- Achte auf deine Körperhaltung: Bist du gerade traurig/entmutigt? Ist dein Körper dabei eher schlaff, die Schultern hängen? Dann richte dich gerade auf in die Siegerposition: Kopf erhoben, Rücken gerade, Brust raus und Lächle. Das gibt dir sofort wieder positive Energie

 

#4 - Im Match, was hilft nun? Zusammenfassend

Wenn Du merkst, dass es gerade nicht läuft, Atme tief durch, richte dich auf und lächle. Sage dir, "ich kann das" und dann spiel dein bestes Tennis. Nicht Zweifeln, einfach nur spielen! Und das auch nach einem Fehler, du bist ja nicht Gott und fehlerfrei, sondern ein guter Tennisspieler. Also Vamos, Auf Geht´s!

 


Und nun, Siegerposition und Lächeln, 

Liebe Grüße aus dem TennisOffice

Deine Anna

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